Kandidatur für den Parteivorstand
Landesverband Schleswig-Holstein
Liebe Genoss*innen,
Queerpolitik und Queerfeminismus sind keine Nischenthemen.
Sie betreffen nicht nur einen kleinen Teil der Gesellschaft, der durch das Erstarken der extremen Rechten, der Faschisten, von starker Diskriminierung betroffen ist. Sie betreffen uns alle. Eine solidarische Gesellschaft kann es niemals akzeptieren, wenn Menschen in ihrer Mitte ausgegrenzt, diskriminiert, beleidigt oder gar tätlich angegriffen werden. Man muss das Wort ergreifen, intervenieren und sich organisieren, bevor so traurige Dinge geschehen, wie wir sie in Polen oder Ungarn dieser Tage beobachten können.
In ganz Deutschland steigen die Übergriffe auf LGBTIQ*-Menschen stark an. Seit Jahren fährt der AfD-Nahe Bus „Demo für Alle“ durch Deutschland, der Hass, Hetzte und Lügen über die LGBTIQ*-Community verbreitet. Noch immer wird auch Homosexualität von einigen Politiker*innen mit Pädophilie gleichgesetzt, wie erst jüngst durch den Möchtegern CDU-Chef Friedrich Merz. DIE LINKE muss sich stärker und präziser für die Rechte und Antidiskriminierung von LGBTIQ* einsetzten und das Themenfeld offenkundiger besetzen.
In Thüringen bin ich als Queeraktivist landesweit unterwegs, setze mich für mehr queere Sichtbarkeit ein und trage zur Aufklärung über alles bei, was unter das Kürzel LGBTIQ* fällt. Als Aktivist und als queere Bewegung brauchen wir vor allem Rückenwind von oben, um den Kampf für gesellschaftliche Akzeptanz von unten erfolgreich führen zu können.
Wir brauchen die Unterstützung einer Partei, die kein Blatt vor den Mund nimmt und im Gegensatz zu den Grünen und FDP gemachte Versprechen nach der Wahl auch tatsächlich umsetzt. Die Menschen der queeren Community haben es verdient, so wie sie sind als normaler Teil der Gesellschaft anerkannt zu werden. Ich möchte, dass DIE LINKE die verlässliche Partnerin* dieser BürgerInnenrechtsbewegung ist und sich nicht an dem Kuhhandel beteiligt, eine Community, die oft noch am Rande der bürgerlichen Akzeptanz steht und tagtäglich für ihre Rechte kämpfen muss, gegen andere Gruppen auszuspielen. Auch queere Menschen arbeiten, haben Migrationshintergrund oder sind von Rassismus betroffen. Den Kampf können wir nur gemeinsam gewinnen, wenn wir zusammenstehen und nicht Betroffenheiten gegeneinander abwägen.
Ich sage es erneut: die Community verdient eine starke LINKE mit einer klaren Haltung und dafür möchte ich im Parteivorstand kämpfen. Denn noch immer kommt dem Thema zu wenig Aufmerksamkeit zuteil, sind queere Menschen zu sehr an den Rand gedrängt.
Ich bin selbst Teil der queeren Bewegung, die sich für Sichtbarkeit von LGBTIQ* im ländlichen Raum stark macht. Mit Vereinen und Bündnissen vernetzten wir die Community untereinander um Stammtische, Veranstaltungen und CSD’s im ländlichen Raum möglich zu machen. Dass dies auf den Dörfern und Kleinstädten, mit vielen Herausforderungen und manchmal sogar mit Feindseligkeit verbunden ist, könnt Ihr Euch sicherlich gut vorstellen.
Als DIE LINKE müssen wir uns daher in diesen Punkten als reelle, flächendeckende Alternative beweisen, auch abseits von hippen Städten wie Berlin, Köln oder Hamburg. Queeres Leben existiert überall in Deutschland, deswegen müssen wir auch überall für seine Anerkennung und Akzeptanz unmissverständlich eintreten.
Wir müssen präsenter werden für die Gleichstellung der Geschlechter, der sexuellen Orientierung und für queeren Feminismus. Dafür möchte ich mich im nächsten Parteivorstand stark machen und bitte daher um Euer Vertrauen und Eure Stimme.